ich bin vor Kurzem auf den Home-Office-Post hier in der Community gestoßen und finde es sehr interessant zu hören wie es anderen Community-Mitgliedern mit der derzeitigen Situation geht.
Aus Neugier wollte ich deshalb nochmal einen neuen Post starten. Ich habe mich gefragt wie andere Unternehmen generell durch COVID-19 ihr Geschäftsmodell anpassen mussten oder ihre Kommunikation, Verkaufs-und Marketing-Abläufe geändert haben?
Würdet ihr dies selbst nach Lockerungen und einer Rückkehr zur Normalität beibehalten?
Wirklich interessante Frage. Für uns als Agentur hat sich auch nur die Art der Termine mit (angehenden) Kunden geändert: Von Off- und Online zu komplett Online. Vor Corona wäre dies sicher nicht so einfach möglich gewesen. Da wir aber alle in einem Boot sassen, ging es tatsächlich sehr fix. Wir werden jetzt mit den Kunden abwägen, was sinnvoller ist: Also ob wir weiter bei Online bleiben oder es wieder mischen.
Im Kundengeschäft selbst haben wir festgestellt, dass viele schon sehr weit im Online-Marketing fortgeschritten waren, dabei aber ihren Vertrieb nicht in gleichem Masse mitgezogen hatten. Daher haben wir während Corona vermehrt Online-Sales-Prozesse bei Kunden eingeführt. Ein grosser Schritt nach vorne in Sachen Digitalisierung.
Ich kann auf jeden Fall ähnliche Trends bei uns erkennen, auch wenn der Umstieg auf das Homeoffice und ausschließlich Video-Konferenzen eine große Umstellung war.
Persönlich vermisse ich den Face-to-Face-Kontakt mit Kollegen und Kunden schon sehr und freue mich, wenn dies in Zukunft wieder möglich ist. Dennoch glaube ich, dass auch dies nicht wieder so wird wie vor der ganzen Krise.
bei uns hat sich, was Geschäftsmodell, Kommunikation, Verkaufs-und Marketing-Abläufe betrifft, nicht viel verändert. Lediglich die Präsenztermine mit/bei Kunden finden zur Zeit nicht statt. Aber dafür umso mehr via Video-Chat. Diese Präsenztermine werden wir wieder aufnehmen, aber keine Eile, es funktioniert auch ohne 😉
bei uns gab es tatsächlich keine besonders dramatischen Arbeitseinbrüche, da unser Geschäft von der Bauindustrie abhängig ist - welche ja dennoch gut gelaufen ist. Bei uns konnten allerdings keine Kundenbesuche durchgeführt werden - das ist in unserem Geschäft aber sehr wichtig. Bei uns hat also auch Corona zu einer teilweise stärkeren digitalen Transformation geführt - oder zumindest diese angestoßen: Meetings nur noch über Videoplattformen, Aufarbeit alter interner Projekte und vor allem die Forderung nach einer Verknüpfung von digitalem Marketing und digitalem Vertrieb. Die kommende Zeit wird zeigen, wie viel davon noch übrig bleibt, nachdem wieder etwas mehr Normalität eingekehrt ist. Ich weiß aber schon jetzt: Vertrieb und Marketing werden immer digitaler, es werden dort mehr Resourcen und mehr Kompetenzen benötigt.
Ich bin in der glücklichen Lage, dass sich bei meinem Geschäft (ich berate Unternehmen zu Lead-Generierung, Content-Marketing, Konversionsratenoptimierung, Marketing-Automatisierung) kaum etwas geändert hat, abgesehen vom Arbeitsplatz. Für viele meiner Kunden ist die Wichtigkeit an relevanter Online-Kommunikation und an digitaler Lead-Generierung gestiegen – und damit auch die Nachfrage nach meiner Beratung.
Eine wichtige (und wenig überraschende) Erkenntnis dabei war, dass der Wechsel von Messen/Konferenzen zu Online-Leadgenerierung gar nicht so schmerzhaft ist, wenn das Online-Fundament gelegt ist. Ganz konkret habe ich mehrere Kunden aus dem Enterprise-Bereich, mit denen ich Anfang 2020 (also knapp vor der Pandemie) entweder Persona-Erstellung, Content- und Anzeigen-Strategie oder Marketing-Automatisierung (also Optimierung bestehender Marketing-Aktivitäten) angegangen bin. Ein Vierteljahr später wäre solche Grundlagenarbeit vermutlich Einsparungen zum Opfer gefallen. Das Ergebnis dieser Grundlagenarbeit wird aber jetzt deutlich, wo E-Mail-Marketing- oder Anzeigenstrategien aufgehen und die Entscheider auch den Return-on-Investment sehen.
Jetzt könnte man denken, dass es mittlerweile schwierig oder unmöglich ist so etwas anzugehen. Ich denke, dass relevantes Marketing auch aktuell mehr gefragt ist, als vor einem Vierteljahr – nur ist es jetzt schwerer, das dafür notwendige Budget zu verargumentieren. Schließlich gibt es keine Erfahrungswerte aus der Zeit vor Corona.
Viele Grüße!
Karsten
Karsten Köhler HubSpot Freelancer | RevOps & CRM Consultant | Community Hall of Famer